Eduard Reichenbaum
Eduard Reichenbaum wurde am 15. November 1934 geboren.
Er lebte mit seinen Eltern, Ernst und Sabina, und seinem älteren Bruder Yitzhak in Katowice, Polen.
Als Eduard im Keller der Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg erhängt wurde, war er zehn Jahre alt.

Eduards Vater war Handelsvertreter für einen deutschen Buchverlag in Kattowitz gewesen.
Im September 1944 wurden Eduard, seine Mutter und sein Bruder aus dem Arbeitslager in Bliżyn in das Vernichtungslager in Auschwitz gebracht.
Sie wurden auf der Rampe am Bahnhof Birkenau getrennt.
Die SS schickte seinen Bruder Yitzhak in das Männerlager und Eduard und seine Mutter in das Frauenlager.
Dort blieben sie zwei Monate zusammen, dann kam Eduard in einen Sonderblock für Kinder.
Kurze Zeit später kam er mit den anderen 19 Kindern nach Neuengamme in Hamburg.

Anfang 1945 wurde Eduards Vater, Ernst, in Auschwitz erschossen.
Eduards Mutter, Sabina Reichenbaum, kam mit einem Frauentransport nach Lippstadt, wo sie am 1. April 1945 befreit wurde.

Sein Bruder, Yitzhak, überlebte ein Lager in Österreich und fand seine Mutter wieder.
Sie emigrierten in das britische Mandatsgebiet Palästina.
Als ihr Sohn Yitzhak von der Ermordung seines Bruders am Bullenhuser Damm erfuhr, wollte er seine Mutter nicht mit der Nachricht belasten. Sie starb 1985 in Israel.

Zum Gedenken an Bella und Yitzhak Reichenbaum.
Im Oktober 2020 verstarben Bella und Yitzhak Reichenbaum innerhalb weniger Tage in Haifa/Israel. Beide waren an Covid19 erkrankt.
Wir werden Bella und Yitzhak nie vergessen.

Die Straße Eduard-Reichenbaum-Weg in Hamburg-Burgwedel ist nach Eduard benannt.